Grafik: medio.tv/Fricke
Gedanken zum Monatsspruch April 2025
Brennende Herzen
„Der Herr ist auferstanden!“- „Er ist wahrhaftig auferstanden!“ Der Ostergruß nach der Feier der Osternacht ist für mich einer der schönsten Momente an Ostern. Wir rufen uns die Osterbotschaft
zu: „Jesus ist auferstanden. Von Gott aus dem Tod auferweckt. Der Tod besiegt.“ Im Grunde unglaublich. Und doch entscheidet sich mit dem Osterglauben alles. Ist mein Glaube Wunschdenken?
Oder gibt es seit Ostern eine neue Wirklichkeit? Und der Tod hat nicht das letzte Wort. Wie das ist mit der Auferstehung? Ich weiß es nicht. Aber wenn das stimmt, dann muss ich es auch jetzt
schon erfahren können. Vielleicht so wie bei den beiden Emmaus-Jüngern. Nach Emmaus wollen sie. Unterwegs stößt einer zu ihnen. Begleitet sie auf dem Weg. Der Auferstandene. Sie erkennen ihn
nicht.
Spüren aber eine wohltuende Nähe. Als ob Kraft in sie strömt. Ihr Herz ist angerührt. ‚Brennt‘ werden sie später sagen. Gemeinsam kehren sie am Abend ein. Sitzen miteinander am Tisch. Als er das
Brot bricht, wie er es vor Ostern getan hat, da gehen ihnen die Augen auf. Sie erkennen ihn. Und er? Ist plötzlich weg. Den Augen verborgen. Was ihnen bleibt: Die Gewissheit ‚Jesus lebt‘. (vgl.
Lukas 24)
So etwas habe ich auch erlebt. Jedenfalls empfinde ich es so. Ich war 14 Jahre alt. Im Jugendkreis, in einer Andacht hörte ich das Jesus-Wort: „Folge mir nach“.
Es war, als ob Jesus direkt zu mir spricht. Mich meint. Bei mir ist. Das wurde mein Halt im Leben. Bis heute.
Jesus lebt. Die Osterbotschaft lese ich das ganze Jahr über in der Fuldaer Zeitung. Jeden Samstag. Im Anzeigenteil. Unter ‚Verschiedenes‘. „Jesus lebt“. Ein Ein-Zeiler. Mehr steht da nicht.
‚Jesus lebt‘. 5 Euro 48 lässt ein anonymer Auftraggeber sich das kosten. Jede Woche. Ein Bekenntnis ist es. Und eine Einladung zum Glauben.
Pfarrer Bernd Spriestersbach
Fulda